Es ist mal wieder Zeit für ein paar Musiktipps, denn es gibt ja so großartiges Zeug da draußen.
Zuerst: It’s all about the Benjamins. Der erste hier noch einmal wärmstens empfohlene Benjamin heißt Booker mit Nachnamen, ist Mitte 20 und hat mit seinem Debut-Album einen Rohdiamanten zwischen T-Rex und Blues und Punk auf den ansonsten von langweiligen Hochproduktionen übersättigten Markt gedonnert. Beispiele sollen hier “Violent Shiver” und “Have you seen my son?” sein, aber das ganze Album ist durchgehend aufregend, lebendig wie Sau und einfach toll. Kaufen. Auf Vinyl am besten. Benjamin Booker war ja vor kurzem in Berlin, da kannte ich ihn aber noch nicht und ärgere mich immer noch, dass ich ihn verpasst habe.
Der nächste Benjamin: Clementine. War auch neulich in Berlin und diesmal haben wir es sogar rechtzeitig mitbekommen, aber dann waren Tanja und ich krank und … ach, Scheiße manchmal!
BREAKING! Benjamin Clementine spielt am 17.05. im Berliner Heimathafen!
Benjamin Clementine macht völlig anderes Zeug als Booker, ist aber auf seine Art intensiver und sicher auch etwas sperriger. Mit einer Stimme, die an Nina Simone erinnert, hämmert er auf sein Klavier ein und erzeugt dabei seinen eigenen, perkussiven Stil, der ihn durch einen Auftritt bei Jools Holland in Großbritannien über Nacht zum Star gemacht hat. Das Album erscheint Mitte April, das erste Reinhören enttäuschte ein kleines bisschen, weil die Stimme plötzlich braver klang, aber mal abwarten … Auf alle Fälle ist der Typ ein Kracher.
Zurück zum poppigen Punkrock. Es gibt ja in England seit einiger Zeit junge Bands, die sich 1:1 am 77er Punk orientieren, als Support bei den Buzzcocks neulich waren z.B. die Cyanite Pills dabei, die im Nachhinein fast besser als ihre Helden waren. Noch toller finde ich aber das Debut-Album der Wild Smiles, schöner Frühpunk zwischen The Undertones und The Jesus and Mary Chain. Und lustigerweise habe ich gerade auf deren Website gesehen, dass sie als Vorgruppe von Benjamin Booker unterwegs waren/sind – da kommt also zusammen, was irgendwie auch zusammengehört.
Die meisten anderen Videos sind leider in D gesperrt, aber das macht ihr schon. Das Album der Wild Smiles ist ebenfalls durchgehend eine Freude. Gibt’s auch auf Vinyl.
Zum Abschluss noch eine schöne Geschichte, die mir von Christian ans Herz gelegt wurde: Adrian Sherwood hat für Q die Geschichte von Mob Marleys “Punky Reggae Party” aufgeschrieben, und sie zu lesen macht sehr viel Spaß! Wusstet ihr, dass Third World die Band sind, die auf der Single spielt? Ich nicht. Bis jetzt.